Traces of Light
Eines der ersten Objekte, dem Besuchende von Schloss Hollenegg begegnen, ist ein Paar monumentaler Kandelaber, die zu beiden Seiten des Eingangs zum Festsaal Wache stehen. Über zwei Meter hoch, bestehen die Kandelaber aus einer Komposition aus blau-weissen chinesischen Porzellanen, die durch bronzene Arme miteinander verbunden sind. Sie gehören zu den vielen Objekten, die im 18. Jahrhundert in Europa gefertigt wurden – vermutlich in den Niederlanden, worauf die mit Fliesen verkleideten Holzsockel hinweisen. Diese Kandelaber, ebenso wie weitere kleinere, aber ähnliche Stücke im Schloss, dienten Tamara Barrage als Inspiration für ihre Arbeit. Das Ergebnis ihres dreiwöchigen Aufenthalts auf Schloss Hollenegg sind zwei Glaskandelaber, die in Wien von Robert Comploj im Studio Comploj geblasen wurden. Ausgehend von der Idee, dass Kandelaber einst alltägliche Lichtquellen waren, heute jedoch meist nur noch zu besonderen Anlässen verwendet werden, hat Barrage grosse Werke mit vorwiegend symbolischer Funktion geschaffen. Wenn doch einmal Kerzen entzündet werden, spielt die Flamme auf wundervolle Weise mit dem Glas und bringt die feinen Farben zum Leuchten. Tamara hat die für ihre Arbeit typischen, an Meereslebewesen erinnernden Formen gekonnt in das Medium Glas übersetzt: Die gestapelten Formen wirken schwerelos. Tamaras Aufenthalt und Projekt wurden durch die grosszügige Unterstützung von House of Today ermöglicht. Ihre Werke wurden im Studio Comploj in Wien produziert.