Klemens Schillinger ist Produkt- und Möbeldesigner mit Sitz in Wien, Österreich. Nach seinem Abschluss 2001 am Royal College of Art in London arbeitete er als freiberuflicher Designer für verschiedene Studios und verfolgte zugleich seine eigene Praxis und Forschung. Zu seinen Auftraggebern zählen unter anderem Hem, RIM-Blackberry und Kvadrat. Seine Arbeit zielt darauf ab, einfache, aber gut durchdachte Produkte, Designmethoden und Do-it-yourself-Verfahren zu entwickeln. Das Ergebnis sind häufig nahezu selbstverständliche Produktlösungen mit minimalem Materialeinsatz und ausgewogenen, poetischen Akzenten. Der Charme liegt in Klarheit und Zurückhaltung.
Schillinger erhielt 2018 den Swarovski Award for Excellence in Österreich und 2019 den Design Concepts Preis des österreichischen Staatspreises für Design. Seit 2019 lehrt er im Studiengang Angewandte Kunst und Design an der Hochschule Düsseldorf.
Off-Grid Lamp
Während seines Aufenthalts in Hollenegg fand sich Klemens Schillinger nachts nach dem Abendessen oft beim Herumgehen im Schloss fast völliger Dunkelheit wieder. Er bemerkte ausserdem, dass einige Räume nur tagsüber genutzt werden konnten, da sie keinen Strom hatten oder nur von einem schwach leuchtenden Kronleuchter erhellt wurden und keine Steckdosen für weitere Lampen oder Geräte boten. Aus diesem Grund erschien ihm das Schloss als der perfekte Ort, um sein Konzept für eine netzunabhängige Lampe weiter zu erforschen. Wie der Name schon sagt, sind die Off-grid-Lampen nicht an das Stromnetz angeschlossen. Stattdessen erzeugt eine handbetriebene Kurbel oder ein Fusspedal Energie, indem eine Person mittels körperlicher Bewegung einen Generator auflädt. Anstatt passiv am Schreibtisch zu sitzen und über Stunden Strom zu verbrauchen, kann man eine Pause machen, Arme und Beine aktivieren und die Lampe aufladen. Dank moderner LED-Technologie und eines wiederaufladbaren Akkus kann man mit der Lampe als moderner Taschenlampe Distanzen im Schloss überbrücken oder jederzeit ein Buch in der Bibliothek suchen. Technik und Prinzip sind dabei einfach: Wer etwas gibt, bekommt etwas zurück.