Oskar Peet (1984) und Sophie Mensen (1985) sind beide Absolventen der Design Academy Eindhoven und arbeiten seit 2011 unter dem Namen OS △ OOS. Sie sind derzeit in Eindhoven, Niederlande, ansässig. Ihr Schaffen reicht von der Gestaltung kleiner Objekte bis hin zu grösseren räumlichen Konzepten, wobei sie stets bemüht sind, die Balance zwischen Form, Material, deren Beziehung zur Umgebung und dem Nutzer zu finden. Für das Duo ist die treibende Kraft hinter ihrer Arbeit die ständige Suche nach dem Wesentlichen: Ein anfängliches Konzept wird zu einem Objekt weiterentwickelt, das nur das absolut Notwendige vermittelt. Ihr Schaffen bewegt sich an der Grenze zwischen industriell-funktionalem Design und autonomen Objekten; am besten beschrieben als zeitgenössische Objekte, die aus Konzepten entstehen, aber rationalisiert wurden, um einen Zweck zu erfüllen. Sie wurden unter anderem mit dem Wallpaper Design of the Year 2013 und dem Kaldewei Future Award von A&W Deutschland 2019 ausgezeichnet; sie waren Finalisten des 16. International Design Media Award des Modern Decoration Magazine China 2018. Ihr Projekt Mono-Lights wurde für den Beazley Design of the Year 2018 im London Design Museum sowie für die AZ Awards 2017 des kanadischen Azure Magazins ausgewählt.
Dinner for One
Beim Forschen zu den Ritualen am Tisch interessierte sich OS △ OOS besonders dafür, wie sich die Tischmanieren über die Jahrhunderte entwickelt haben, denn «Essen ist von Natur aus aggressiv, und die dafür benötigten Utensilien könnten schnell zu Waffen werden; Tischmanieren sind im Grunde ein System von Tabus, das dafür sorgen soll, dass Gewalt ausgeschlossen bleibt». Während ihrer Zeit in Schloss Hollenegg erkundeten sie die Fülle an Einrichtungsgegenständen und studierten den historischen Kontext des Schlosses vom 12. Jahrhundert bis heute, da viele der über Generationen weitergegebenen Tischmanieren während der Lebenszeit des Schlosses entstanden sind. Der Tisch steht im Mittelpunkt, doch der Fokus liegt auf den betont modernen Stühlen gegenüber am Tisch. Sie sind eine zeitgenössische, vielleicht sogar futuristische Interpretation der archetypischen Stühle am Kopfende des Tisches und fungieren als moderne Marker in der Zeitleiste des Schlosses. Die Stühle bestehen aus Schichten, bei denen sich die Aluminiumschichten fast wie Servietten über den Schoss drapieren. Die Art, wie die Schichten verbunden sind, ermöglicht eine neue Konstruktionstechnik und eine ungewöhnliche Färbung des Materials. Die Namen Dinner for One und Dinner for Two sind ein Spiel zwischen Minimalismus und Monumentalität und eine Anspielung auf das König-/Königin-Motiv oder den Machtkampf zwischen zwei Gegnern. Die Stühle wurden in Zusammenarbeit mit DiSé, Italien produziert.